Wohngruppen

Die Wohngruppen der VIA NOVA stellen eine Form der stationären Betreuung von Kindern und Jugendlichen dar.

Mit unterschiedlicher Konzeption und Gruppengrößen zwischen 6 und 10 Plätzen bieten sie Lebensmöglichkeiten für Kinder, Jugendliche und junge Volljährige orientiert an dem individuellen Bedarf.

Die Betreuung erfolgt im „Schichtdienst“ rund um die Uhr. Die Wohngruppen liegen geografisch in einem Umkreis von ca. 30 km um Itzehoe und sind in das örtliche Umfeld eingebunden.

 

ZIELGRUPPE

Die Unterbringung in den Wohngruppen ist ausgerichtet auf Kinder, Jugendliche und junge Volljährige, die auf Grund belastender Lebenserfahrungen und den damit verbundenen Mangelerlebnissen oder Fehlentwicklungen einer außerfamiliären Betreuung bedürfen.

In den Wohngruppen werden Kinder und Jugendliche in der Regel im Alter von 6 bis 18 Jahren betreut, in Einzelfällen auch über die Volljährigkeit hinaus.

Die Zielgruppe bestimmt sich nach der konzeptionellen Ausrichtung der jeweiligen Gruppe.

 

Mögliche Aufnahmeindikatoren sind:

  • Entwicklungsstörungen
  • Verhaltens-/ emotionale Störungen
  • Verhaltensauffälligkeiten mit körperlichen Störungen und Faktoren
  • Störungen und Probleme im Bezugs-/Familiensystem des jungen Menschen
  • Verhaltensstörungen im Zusammenhang mit gelegentlichem Drogenkonsum
  • Aufenthalt in einer schädlichen „Subkultur“
  • delinquentes Verhalten
  • Anzeichen von drohender Verwahrlosung
  • Gewalterfahrungen bzw. Missbrauch
  • Im Einzelfall wird die Betreuung in der Wohngruppe gekoppelt mit ergänzenden, gezielten, pädagogischen, therapeutischen und / oder schulischen Förderungsmaßnahmen.

 

ZIELE

Ziel der Arbeit der Wohngruppen ist es, die Kinder und Jugendlichen durch die Verbindung von Alltagserleben und gezielten pädagogischen und therapeutischen Angebote zu fördern und durch intensive Zusammenarbeit mit den Eltern eine Rückkehr in die Familie zu ermöglichen bzw. mit den Eltern und den Kindern / Jugendlichen gemeinsam eine langfristige Perspektive zu finden.

Dies beinhaltet auch eine individuell ausgerichtete schulische Förderung.

Aus unserer Sicht ist es erforderlich, dass die Kinder und Jugendlichen Sicherheit und Geborgenheit erfahren und gleichzeitig auf das Erwachsenwerden und die Selbständigkeit vorbereitet werden.

Wichtig ist hierbei sowohl die Vermittlung von lebenspraktischen Fähigkeiten, als auch die Schaffung von sozialen Kompetenzen wie der Möglichkeit, sich in unserer Gesellschaft orientieren zu können, einer realistischen Selbsteinschätzung, der Befähigung zur Reflexion und des Nutzens eigener und fremder Erfahrungen.

Die Kinder und Jugendlichen sollen lernen, vorausschauend zu handeln, um damit Wahlmöglichkeiten für die weitere Gestaltung ihres Lebens an die Hand zu bekommen.

 

Die MitarbeiterInnen erreichen dies einerseits durch zielgerichtete Einflussnahme und Bewusstmachung, andererseits durch die Schaffung von Freiräumen und Erfahrungsfeldern, begleitet durch eine dynamische Zurücknahme der Interventionen auf dem Wege zu Eigenständigkeit und Eigenverantwortlichkeit.

PÄDAGOGISCHE INHALTE

Die Betreuung in den Wohngruppen bietet für die Kinder und Jugendlichen die Chance, geänderte Verhaltens- und Umgangsformen zu lernen und in einem geschützten Rahmen zu üben.

Die Kinder und Jugendlichen lernen, Rücksicht auf die anderen und Verantwortung für die Gruppe zu übernehmen.

Sie begegnen in der Gruppe oft ihnen unbekannten Konfliktlösungsmöglichkeiten. Sie lernen neue Rollen kennen und erhalten die Chance, diese für sich zu übernehmen und finden somit ein Trainingsfeld für ihr späteres Leben.

Durch geregelte Tagesabläufe und überschaubare Strukturen wird die Voraussetzung für Orientierung gegeben.

Altersgemischte Gruppen schaffen Spielmöglichkeiten auch für ältere Kinder und Jugendliche, die auf diesem Gebiet häufig ein Defizit mitbringen.

Aufgabe der Mitarbeiter*innen ist es, hierfür einen gesicherten Rahmen zu schaffen.

Dies geschieht einerseits durch Grenzsetzung und Konsequenz in der Umsetzung der Grenzen, durch einen beständigen Überblick über die Gruppendynamik und Struktur und durch Einflussnahme auf die Gruppe und die einzelnen Gruppenmitglieder, um unerwünschten Entwicklungen entgegenstehen zu können.

Andererseits ist ein sehr hohes Maß an Verlässlichkeit, an innerer Haltung und Selbstvertrauen notwendig, um mit dem Angebot, als Vorbild zu fungieren, bei den Kindern und Jugendlichen glaubwürdig zu werden und zu bleiben.

Im Rahmen des Bezugserziehersystems erhält jede/r Betreute in der Gruppe einen besonderen Ansprechpartner.

Dieser hat die Aufgabe, neben den organisatorischen Anforderungen (wie z. B. Verwaltung des Taschen- und Bekleidungsgeldes) die Kontakte zu Schule / Ausbildungsbetrieb, zu Freizeiteinrichtungen und zum entsendenden Jugendamt zu pflegen.

Darüber hinaus bemüht sich der/die Bezugserzieher*innen auf dem Wege über intensive Beschäftigung und Unternehmungen im Besonderen um die Beziehung zu dem Kind bzw. Jugendlichen.

Er ist maßgeblich für die Erstellung und Fortschreibung der Erziehungspläne verantwortlich und bezieht die Herkunftsfamilie in die pädagogische Arbeit der Gruppe ein.

 

 

PERSONAL

Die Betreuung der Kinder und Jugendlichen in den Wohngruppen erfolgt durch fachspezifisch qualifizierte Mitarbeiter*innen (Erzieher*innen, Heilpädagog*innen, Sozialpädagog*innen).

In den Wohngruppen ist die Gruppenleitung verantwortlich für die Inhalte und die Ausgestaltung der pädagogischen Arbeit.

Es stehen umfangreiche Fortbildungsmöglichkeiten zur Verfügung, um zeitnah neuen Anforderungen begegnen zu können.

Daneben leistet der Gruppenübergreifende Dienst Fachberatung sowie die Koordination zwischen den Gruppen.

 

Die Mitarbeiterteams werden begleitet durch regelmäßige externe Supervision.

Die Betreuung im stationären Bereich bietet Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen einen geschützten Rahmen. So individuell wie das angefragte Kind, so differenziert sind auch die stationären Angebote.

In allen stationären Angeboten wird das Alltagserleben ergänzt durch gezielte pädagogische und therapeutische Angebote. Das Vermitteln einer sicheren Ausgangsbasis für das weitere Leben steht im ebenso im Vordergrund, wie das Vermitteln von Lebensfreude.

Unsere stationären Maßnahmen sind:

 

Wohngruppen mit einer Gruppengröße von 6 – 10 Kindern/Jugendlichen

Intensivgruppen mit max. 6 Kindern.